Shunmyo Masuno ZEN YOUR LIFE, Kapitel 35

Der Untertitel ist gewöhnungsbedürftig: „Ein Tag ohne Arbeit ist ein Tag ohne Essen.“ Auch die Betonung im Zen auf asketische Übungen stößt schnell auf meinen Widerstand.
„Asketisch“ stammt aus dem Griechischen (askētḗs; ἀσκητής) und führt auch die Bedeutung: „wer sich einer Sache befleißigt“.
Lasse ich meine sprachlichen und kulturellen Vorbehalte mal beiseite, kann ich das heutige Kapitel so verstehen, dass es darum geht, jede Arbeit, jede Tätigkeit anzunehmen, sie als eine weitere Möglichkeit zum eigenen Wachstum zu erleben. So wie Nahrung mich nährt und am Leben erhält, kann das „asketische“ Gefühl (mich einer Arbeit zu befleißigen) für alle anliegenden Arbeiten mich spirituell und persönlich nähren. Allmählich versöhne ich mich mit immer mehr Handlungen, die ich bisher als schnöde Arbeit angesehen habe, die es galt, hinter mich zu bringen. Da ist der Weg wirklich nicht mein Ziel gewesen. Ich lerne dazu.