Haushaltsführung in der Klinik ist mit langen Wegen verbunden.
Wäsche in eine Reise:Tasche stopfen. Waschpulver besorgen. Im Keller die Waschmaschinen suchen. Alle belegt! Nach einer Stunde wieder in den Keller. Na, an die Jetons für den Münzautomaten gedacht? Schwups, nicht auf das grüne Startlicht geachtet, Jeton klackert in die Untiefen. Zurück zur Rezeption. Na, echtes Geld dabei, um einen neuen Jeton zu kaufen? Zimmer! Tresor! Bargeld! Rezeption! Keller!
Endlich ist alles wohl getan. Eine Stunde arbeitet nun eine Maschine für mich. Pünktlich zurück sein, denn heute wollen viele waschen. Umschichten auf den Trockner in einer kleinen, ungeeigneten Tasche. Flusensieb wurde leider vor vorherigen Trockenvorgang nicht gereinigt. Endlich, der Trockner arbeitet. 30 Minuten Zeit, um mal ums Haus zu walken. Trockner entleeren. Zu meiner Station Etage 5 gehen.
Wo ist noch mal der Bügelraum für PatientINNEN? Hier hängt tropfnasse Wäsche an den quergespannten Wäsche:Leinen. Das destillierte Wasser besteht aus sieben Tropfen. Jemanden vom Reinigungstrupp aufstöbern. Bügeleisen mit Zeitschaltautomatik und Kindersicherung. Hä? Ins Zimmer, um Kleiderbügel zu holen. Ups, zurück, Schlüssel vergessen. Trockne die Flächen im Bügelzimmer. Spüre Langeweile. Schlüssel! Zimmer! Radio!
Endlich, ich bügele. Und falte. Bei melodischem Death Metal. FERTIG. Mehrmals trage ich alles peu a peu in mein Zimmer zurück, entsichere das Bügeleisen, denke an mein Radio.
Ehrlich, um eine Handvoll Wäsche duftig gebügelt wieder in meinen Schrank zurück zu kriegen, brauchte ich einen ganzen halben Tag. Und gefühlte drei Kilometer Laufstrecke.
So ein Reha:Haushaltstag kann massiv verlangsamen und entschleunigen.