Das zurückgezogene Leben in Haus und Hof treibt seltsame Blüten. Wir haben einen kleinen Flecken mit Sport:Rasen eingesät. Und unsere Freude ist es, dem Gras beim Wachsen zuzuhören. Das hätte mir mal jemand zu Beginn des Jahres erzählen sollen!!!!

Das zurückgezogene Leben in Haus und Hof treibt seltsame Blüten. Wir haben einen kleinen Flecken mit Sport:Rasen eingesät. Und unsere Freude ist es, dem Gras beim Wachsen zuzuhören. Das hätte mir mal jemand zu Beginn des Jahres erzählen sollen!!!!
Als bekennende Nicht:Immunologin bin ich diese Woche durcheinander. Lockerung und lokale Lösungen, Normalität auf Abstand. Geschlossene nationale Grenzen und geöffnete Outletcenter. Schutz durch Regeln und Protest gegen unfreiwilligen Schutz.
Ehrlich gesagt, diese Woche bin ich sehr durcheinandergeraten. Reduziere erneut Kontakte und Informationsquellen. Um mich wieder zu erden, zu schützen und neue Sicherheit zu gewinnen. Genieße die Maitage, säe Blumensamen und koche italienisch. 🍕
Ja! Wir waren unterwegs. Und haben drei „nicht dem Haushalt zugehörende“ Menschen getroffen. Die frühere Normalität hat in dieser Woche Event:Qualität. Ich denke mal, am Muttertag machen wir den nächsten Ausflug. Mal so richtig gesellschaftlich krachen lassen!
Meist fühle ich mich zu langsam für die Hektik an den Kassen der Einkaufszentren. Corona kommt mir zuhilfe! Gemütliche Abstände nach vorne und hinten. Bedachtsames Auflegen aufs Förderband, mit kleineren Vor:Sortierarbeiten von mir. Die Ware in den Einkaufswagen zurücklegen, Portemonnaie zücken, bezahlen. In Achtsamkeit. Denn die Person nach mir drängelt nicht, sie muss ja Abstand halten.
Fast, wirklich fast wäre ich in der Stimmung für ein Schwätzchen mit dem Kassierer gewesen. Zeit hätten wir gehabt. Doch das ist noch zu ungewohnt. Vielleicht beim nächsten Einkauf. Finde laaaangsaaaam richtig schön.
Jede Lockerung, jede zurückgewonnene Erlaubnis erlebe ich wie Geschenke auszupacken.
Ein lang anhaltender Geburtstag des Lebens.
Denk‘ dir, ich habe Gruppen:Bildungen gesehen. Drei Menschen auf einer Bank. Fasziniert starre ich sie an. Ob sie einem Haus:Stand angehören oder sich beliebig zueinander gesetzt haben? Und sie tragen keine Masken. Ich starre weiter, als sähe ich ein seltenes Insekt.
Unglaublich, wie die letzten Wochen alles verändert haben. Genieße diese Woche die neuen Lockerungen. Unbehagen bleibt knurrend in mir zurück, weil ich nicht einschätzen kann, was wann und wie richtig ist…
kann auch entzücken. Gestern haben wir eine neue Form der Umarmung erfunden. Rücken an Rücken. Ist schon viel mehr als der Ellenbogen:Kuss oder das Schuhe:aneinander:drücken. Es entwickelt sich eine ungeahnte Berührungs:Sprache.
Danke an R.
Ein Meer aus Masken umgibt mich. So individuell und jeck wie Menschen sind und sein können.
Schick genäht in frühlingshaften Mustern, Gangster:Style und Western:Optik. Ein:Weg:Maske und volles „OP:Besteck“. Genutzt als Mini:Werbe:Fläche und Witz:Wand.
„Im Internet haben sie gesagt, ab Montag sollen alle, wenn sie aus dem Haus gehen, Masken und Handschuhe tragen. Das habe ich gemacht. Aber die anderen hatten auch Hosen und T:Shirts an!“
Ich bin kein Zahlen:Mensch. Seit der Pandemie richtet sich fast alles in meinem Leben und Denken um die Zahlen.
Neu:Infizierte, Todes:Fälle, Personen:Anzahl je Geschäft, Reproduktions:Zahl, reduzierte Öffnungs:Zeiten. Anzahl der Masken, die ich kaufen darf. Vorräte an Toilettenpapier, Nudeln und Trockenhefe. Höhe des Kurzarbeit:Geldes.
Zahlen verstehe ich nicht wirklich. Statistik ist mir kein leichtes Fach gewesen. Meine Begrifflichkeiten definieren sich über andere Größen:
_ es ist noch ein gutes Stück zu gehen
_ davon ein oder zwei Prisen
_ das kann noch dauern
_eine Menge Zeugs
_es sieht nach Regen aus
_ ich fühle eine Diskrepanz
Es ist auch amüsant, wenn die zwei, wirklich uralten Frauen sich über die ebenfalls uralte Nähmaschine mit Fussantritt beugen, um für uns alle Masken zu nähen. Und es ist auch tief berührend. Diese Näharbeit haben sich Luise (89 Jahre) und Gertrud (86 Jahre) sicherlich nicht an ihrem Lebens:Abend vorgestellt.