Wieviel Vor:Rat benötige ich, um mich in Sicherheit zu wiegen?
Eine Dose pürierte Tomaten oder 10 Dosen? Was könnte lebensnotwendig werden und was sind persönliche Vor:Lieben? Mich haben die kurzzeitig leeren Regale bei den Haferflocken kalt erwischt. Sehe mein geliebtes Müsli in Gefahr. Nicht mich, nur das Ritual.
Zwischen Vernunft, Verunsicherung und Übertreibung schwanke ich durch die Corona:Tage. Unseren sogenannten Vor:Rat habe ich im Keller in einem Regal „ausgestellt“. Gehe ich am Museum der Dosen und Flocken vorbei, erfüllt mich das mit einem optisch ausgelösten Sicherheitsgefühl. Zwei bis drei Wochen können wir gut leben.
Gehöre zu der Generation der Kriegs:Enkelinnen. Großgezogen von einer Mutter, die während und nach des 2. Welt:Krieges hungerte. Bis zu ihrem Tod „bunkerte“ sie in ihren Taschen Lebensmittel, Schokoriegel, Bonbons und Beruhigungs:Tabletten. Das kann ich mir irgendwann abgewöhnen und mit meinem Haushalts:ZEN lerne ich frei und ohne Vorrat zu hauswirtschaften. Nun ist da eine Pandemie. Und die Vor:Rats:Karten sind neu gemischt.
Mir ist wichtig, Müsli, Milchcafe und Salat zur Verfügung zu haben. Der Rest wird aus Vertrauen und Gemeinschaft zusammengekocht. Möge niemand aufgrund der Pandemie an Hunger leiden.