
Meine Großeltern besaßen ein Dutzend Fotos. Meine Eltern legten Kinder:Alben und Reise:Alben an. Mein Foto:Weg beginnt mit einer Pocket:Kamera, plus aufgesetztem Blitz.12 Bilder reichen, um eine Reise duch Europa zu dokumentieren. Bis zum Einzug der Digital:Kamera gibt es mit echten Fotos bestückte Alben und Kalender. Am Hochpunkt der Digital:Kamera:Zeit schenkt mir mein Mann 300 unserer Fotos, die er hat entwickeln lassen, um mir die Foto:Welt habtisch und visuell erfahrbar zu machen. Das Projekt „Ein Album für ein Jahr“ gelingt mir, bis wir einen Welpen bekommen und ein neues Haus beziehen und in unbekannte Gegenden reisen und ich zur Kräutersammlerin werde usw.
JETZT gibt es Smartphones. Und ich bin in einem Meer aus Bildern untergegangen. Die Qual der Wahl hat mich verschluckt. Das ist mir alles zuviel. Regelrecht gefangen zwischen dem Vergnügen, Fotos zu machen und dem Wunsch nach Überschaubarkeit.
Seit einer Woche ziehen wir mutig mit einer mentalen Machete ausgerüstet durch unseren digitalen Besitz:Stand. Was ist wichtig? Wieviel ist davon wichtig? Ist es noch wichtig? Der digitale Müll füllt keine Schränke und keine Keller. Ihm ist schwieriger auf die Spur zu kommen und seinem unentwegten Raunen „Achtung, ich bin eine digitale Wichtigkeit!“ zu entgehen.
Im Irgendwo der Medien finde ich letzte Woche eine ungewöhnliche Idee. Ein paar Freunde gehen miteinander wandern. Sie beschließen KEINE Fotos zu machen. Stattdessen halten sie jede Viertel:Stunde kurz an, um die sie umgebende Landschaft zu zeichnen.
Die digitale Machete – genial. Seit einer Woche sitze ich auch daran. Aus der Tagesablage ins Themenarchiv.
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Ich kann das total nachempfinden, Heike, ich werde der Flut an Digitalbildern auch nicht mehr Herr. 😉
Innehalten um zu zeichnen finde ich eine feine Sache, nein, eigentlich grandios, weil man ja viel intensiver in die Umgebung oder was auch immer man festhalten möchte einfließt, man ist ganz im Augenblick ~ ~ ~
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ich habe zwei Ansätze:
1. nach dem Knipsen direkt überprüfen und ggfls. löschen
2. weniger knipsen😀
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Ha ha 😉 … ja ja, leicht gesagt, nur sehr schwer umzusetzen. ;-}
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Sehr schöne Idee.
Ich selbst lehne Smartphones überhaupt ab – hab nur ein Klapphandy. Auch das liegt meist irgendwo rum. Umgeladen.
Lebensqualität lässt sich nicht rechteckig formatieren.
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im fliegenden und fliessenden Wechsel von eckig zu rund zu bunt zu digital zu …. liegt für mich die Lebens:Qualität.
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